10/15/2019

Die Ethos Stiftung empfiehlt, den Verwaltungsrat zu unterstützen und die Wahl von Herrn Mark Kerekes an der ausserordentlichen Generalversammlung vom kommenden 30. Oktober abzulehnen. Diese Versammlung wurde durch eine von Sentis Capital, einer Beteiligungsgesellschaft im Besitz des russischen Anlegers Petr Kondrashev, und weiteren Aktionären gebildeten Gruppe einberufen, mit dem Ziel, ihren Vertreter in den Verwaltungsrat zu wählen. Diese Aktionärsgruppe hält insgesamt 11% des Kapitals des Unternehmens. Der Verwaltungsrat von Meyer Burger empfiehlt einstimmig, die Wahl von Herrn Mark Kerekes abzulehnen.

Meyer Burger ist ein schweizerisches Technologieunternehmen, das auf die Maschinenproduktion zur Herstellung von Sonnenkollektoren spezialisiert ist. Das Unternehmen hatte in den letzten Jahren zahlreiche Probleme, insbesondere aufgrund seiner Abhängigkeit vom chinesischen Markt und von Schwierigkeiten beim Schutz seines geistigen Eigentums. Dies führte vor zwei Jahren zu einem Wechsel des CEO und zur Erneuerung des Verwaltungsrates mit der Wahl eines neuen Präsidenten an der letzten Generalversammlung. Daraufhin wurde im Sommer 2019 eine neue Strategie angekündigt, die darauf abzielt, mit bestimmten Kunden Partnerschaftsverträge abzuschliessen, welche eine Exklusivitätsvereinbarung für den Gebrauch der neuen Technologien von Meyer Burger enthalten würden. Meyer Burger würde im Gegenzug für diese Exklusivität Gewinnbeteiligungen aus dem Verkauf der Sonnenkollektoren erhalten.

Eine um den grössten Aktionär des Unternehmens, Sentis Capital, gebildete Aktionärsgruppe, welche 11 % des Kapitals hält, hat eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen, um die Wahl eines Vertreters in den Verwaltungsrat zu erreichen. Diese Aktionärsgruppe erklärt, das Vertrauen in den Verwaltungsrat verloren zu haben und will deshalb den Co-Geschäftsführer und Verwaltungsratsmitglied von Sentis Capital, Mark Kerekes, als ihren Vertreter in den Verwaltungsrat von Meyer Burger entsenden. Nach Anhörung von Herrn Kerekes und aufgrund der Beurteilung eines unabhängigen Beratungsbüros empfiehlt der Verwaltungsrat einstimmig, ihn nicht zu wählen. Herr Kerekes verfügt, nach Ansicht des Verwaltungsrates, weder über die nötige Erfahrung im Management von börsenkotierten Unternehmen noch in der Solarindustrie.

Ethos fordert alle institutionellen wie auch privaten Aktionäre von Meyer Burger auf, an dieser Generalversammlung teilzunehmen und ihre Stimmrechte auszuüben, damit die Entscheidung nicht durch eine Minderheit des Kapitals getroffen wird. Im Hinblick auf die strategische Neuausrichtung des Unternehmens und der kürzlich erfolgten Erneuerung des Verwaltungsrates ist es entscheidend, die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung zu stärken. Diese Organe müssen gut zusammenarbeiten, um Meyer Burger angesichts der Herausforderungen der Zukunft neu zu positionieren. In seinem Brief an die Aktionäre erklärt der an der ordentlichen Generalversammlung im Mai 2019 neugewählte Präsident des Verwaltungsrates, Remo Lütolf, dass die Umsetzung der neuen Strategie eng mit dem seit 2017 amtierenden CEO Hans Brändle verknüpft sei. Nach Angaben des Unternehmens forderte Sentis aber den Rücktritt von Hans Brändle, welcher seinerseits mitgeteilt hat, er trete im Falle der Wahl von Mark Kerekes in den Verwaltungsrat zurück.

Die verschiedenen Schriftwechsel, Erklärungen und öffentlichen Stellungnahmen der betroffenen Parteien zeigen, dass wichtige Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Verwaltungsrat und der von Sentis Capital angeführten Aktionärsgruppe bestehen bleiben. In dieser für die Sanierung des Unternehmens entscheidenden Phase ist Ethos der Ansicht, dass dem kürzlich neu gebildeten Team die notwendige Zeit und die Mittel zu konstruktiver Arbeit zur Verfügung gestellt werden sollten. Ethos empfiehlt daher, GEGEN den Antrag der Aktionärsgruppe auf Zuwahl ihres Vertreters Mark Kerekes in den Verwaltungsrat zu stimmen.

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