11/08/2005

Die Stiftung Ethos ist einer Anlegergruppe beigetreten, die sich verpflichtet, die Tätigkeit von Internet-Unternehmen in Ländern mit repressiven Regimes zu überwachen.
 

Auf Initiative von Reporter ohne Grenzen haben sich 25 nordamerikanische, australische und europäische Investmentfonds, die insgesamt Anlagen im Wert von 21 Milliarden US-Dollar verwalten, in einer gemeinsamen Erklärung verpflichtet, bei ihren Investitionen auf die Wahrung der Meinungsfreiheit im Internet zu achten. Die Aktion hat vor allem Unternehmen im Visier, die wie Yahoo, Cisco Systems und Microsoft mit den chinesischen Behörden bei Zensur und Überwachung des Internets zusammenarbeiten.

Mit ihrer Unterschrift verpflichtet sich Ethos unter anderem, die Tätigkeit von Internet-Unternehmen in Ländern mit repressivem Regimes zu überwachen. «Wir sehen, wie sich heute eine neue, vermehrt auf langfristige Verantwortung ausgelegte Form des Kapitalismus entwickelt. In diesem Rahmen ist es wichtig, dass Verstösse gegen die Menschenrechte auch von den Anlegern angeprangert werden, nicht nur von den NGOs», erklärt dazu Ethos-Direktor Dominique Biedermann.

Die ethisch orientierten US-Anlagefonds Boston Common Asset Management und Domini Social Investment haben im übrigen an der Generalversammlung von Cisco Systems einen Aktionärsantrag bezüglich der Tätigkeit des Unternehmens in Ländern eingereicht, die für ihre Verletzungen des Rechts auf freie Meinungsäusserung bekannt sind. Ethos unterstützt diesen Antrag, über den am 15. November 2005 abgestimmt wird.

Die Achtung der Menschenrechte, wie sie in der «Universellen Erklärung der Menschenrechte» festgeschrieben ist, gehört zu den Grundregeln, auf denen die soziale Verantwortung der Unternehmen beruht. So wird die Einhaltung der Menschenrechte bei der Umwelt- und sozialen Bewertung der Unternehmen im Rahmen des Anlageverfahrens der Stiftung Ethos systematisch in die Evaluation einbezogen.

Der Text der gemeinsamen Erklärung der Anlagefonds sowie die vollständige Liste der Unterzeichner wurden am 7. November an einer Pressekonferenz in New York veröffentlicht.

Weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen
Katrin Evers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Telefon +49/30/615 85 85,
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