02/04/2011

Ethos wird an der kommenden Novartis-Generalversammlung vom 22. Februar 2011 gegen das Vergütungssystem stimmen. Dieses ist nicht im Interesse von langfristig orientierten Investoren: Die variable Vergütung der Geschäftsleitung fällt im Verhältnis zum Grundsalär zu hoch aus. Ausserdem genügt die Beschreibung der verschiedenen Beteiligungspläne nicht, um den Zusammenhang zwischen erhaltener Vergütung und Erreichen der Zielvereinbarungen nachzuvollziehen.

Novartis unterstellt sein Vergütungssystem erstmals einer Konsultativabstimmung der Generalversammlung. Zu diesem Zweck veröffentlicht Novartis einen ausführlichen Bericht über die Vergütungen an den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung. Dieses Vorgehen wurde letztes Jahr mit einer Statutenänderung festgelegt, was Ethos ausdrücklich begrüsste.

Die Gesamtvergütung zugunsten des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung betrug 82 Millionen Franken für das Jahr 2010. Einige Vergütungen waren besonders hoch: Der Verwaltungsratspräsident (Daniel Vasella) hat für das Jahr 2010 25 Millionen Franken und der CEO (Joe Jimenez) 13 Millionen Franken erhalten. Diese Beträge sind zum Marktwert berechnet.

Einige Punkte im Vergütungssystem von Novartis stossen auf Kritik:

  • Die variablen Vergütungen für Mitglieder der Geschäftsleitung sind im Verhältnis zum Grundsalär sehr hoch: Im Jahr 2010 belief sich beispielsweise der variable Vergütungsanteil des CEOs auf 87 Prozent seiner Gesamtvergütung.
  • Mehr als achtzig Prozent der variablen Vergütung belohnt die Leistung, die über lediglich ein Jahr gemessen wurde. Gemäss der Best Practice sollte der Anteil an der variablen Vergütung, der vom Erreichen über mehrere Jahre gemessener Leistungsziele abhängt, höher sein.
  • Im Vergütungsbericht von Novartis werden alle Vergütungen zum tieferen Steuerwert anstatt zum Marktwert ausgewiesen. Zudem enthält die Offenlegung der meisten Beteiligungspläne keine Informationen über den variablen Vergütungsanteil, der beim erreichen der Leistungsziele ausbezahlt wird. Somit kann der Zusammenhang zwischen Leistung und Erreichung der Zielvereinbarungen nicht nachvollzogen werden.
  • Insgesamt hat der Verwaltungsrat zu viel Spielraum für die Zuteilung von zusätzlichen Vergütungen. Dies zeigt auch der einmalige Sonderbeitrag an die Altervorsorge von Daniel Vasella in der Höhe von zwölf Millionen Franken.

Aus diesen Gründen empfiehlt Ethos den Aktionärinnen und Aktionären, GEGEN das Vergütungssystem von Novartis an der Generalversammlung vom 22. Februar 2011 zu stimmen.

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